Was die Region Hauts-de-France im Norden Frankreichs so besonders macht – Teil III

Mittwoch, Juli 20, 2022 Svenja 3 Comments

Man soll gehen, wenn es am schönsten ist und so heißt es für mich heute Abschied nehmen von Boulogne-sur-Mer, diesem französischen Küstenort, der mir in den letzten Tagen so sehr ans Herz gewachsen ist. Ich werde es vermissen, dieses schöne Stückchen Erde und doch werden mich die vielen Eindrücke weiter begleiten – das Geschrei der Möwen, die Sonne, wie sie auf den sanften Wellen des Meeres glitzert, die kühlen Mauern der altehrwürdigen Altstadt und das lebendige Treiben am Hafen. Boulogne hat etwas ehrliches, kein unnötiger Chi-Chi und doch so viel Herz, dass ich sicherlich wiederkommen werde. Aber bevor ich mich auf den Heimweg mache möchte ich mir noch einige Highlights in der Region anschauen und auf eines – das Museum für Spitze und Mode in Calais - freue ich mich besonders.

 
Ich packe also meine Tasche und nehme Abschied von meinem Hotel, dem Evancy La Marina und mache mich mit dem Wagen auf den kurzen Weg gen Süden in das beschaulich ruhige Dörfchen Camiers. Die kleine Gemeinde an der Cote d´Opale beeindruckt vor allem durch ihre beiden Seebäder Saint-Cécile-Plage und Saint-Gabriel-Plage, ihre idyllische Lage, die wunderschöne Natur und den langen feinen Sandstrand. Hier geht alles etwas langsamer zu und nichts erinnert an das pulsierende Treiben, wie ich es kurz zuvor noch in Boulogne-sur-Mer erlebt habe.

 
Auch das ist französische Lebensart, ganz sanft im Takt der Wellen und immer mit einer kühlen Meeresbrise im Haar. Ich kann verstehen, dass sich auch hier viele Urlauber wohl fühlen und die Ruhe genießen, anstatt sich dem Puls in Boulogne hin zu geben. Ich entdecke jetzt im Frühsommer vor allem ältere Paare und Familien mit kleinen Kindern, welche die kurzen Wege im Ort und die sehr gute touristische Infrastruktur schätzen und so führt mich mein Weg heute zunächst in eines der beliebten Hotels hier in Saint-Cécile – das Evancy Trésors d'Opale.

 
Als eines der Schwesterhotels meiner Unterkunft in Boulogne mag es sich zwar dem gleichen hohen Standard an Ausstattung und Service verschrieben haben, es bietet aber einen ganz anderen Stil und entspricht mit seiner entspannten Atmosphäre genau der Ruhe der Umgebung. Umsäumt von Wald und in kurzer Distanz zum Sandstrand finden sich auch hier Appartements für 2 bis 6 Personen, die von ihrer Ausstattung her keine Wünsche offen lassen.

 
In schlichtem, aber gemütlich ansprechendem Design findet der Ruhesuchende hier alles, was man braucht – viel Platz, eine voll ausgestattete Küche, ein modernes Bad, gemütliche Betten und einen traumhaften Blick in die Landschaft. Lichtdurchflutete Räume, schwere, weiche Polster und Elemente im Marmor-Look strahlen ganz viel Eleganz aus und wirken doch gemütlich und verdecken trotz des ansprechenden Designs nicht den Blick für das Wichtige, die wunderschöne Natur direkt vor dem Fenster.

 
Für Familien besonders ansprechend gestaltet bietet der Außenbereich neben einem schönen Spielplatz für die Kleinen auch viele Sitzgelegenheiten und – mein persönliches Highlight – einen beheizten Pool für eine kurze Erfrischung zwischendurch. Hier kann man sich entspannen mit Blick auf ein mediterranes Waldgebiet direkt hinter dem Hotel und dem Zirpen kleiner Grillen, einem kühlen Getränk in der Hand und dem guten Gefühl, dass das Zuhause-auf-Zeit in Blickweite ist. Und auch wenn ich persönlich die Lage des Evancy La Marina mitten in Boulogne bevorzuge, das bunte Leben um mich herum wirklich liebe, kann ich die Vorzüge dieser stillen, entspannten Dependance nachvollziehen.

 
Dennoch muss ich mich lossagen von dem wunderschönen Anblick und mit meinem Aufbruch ziehen langsam auch graue Wolken am Himmel auf. Denn auch wenn das Klima hier an der Cote d´Opale als mild gilt, bringt der Wind vom Meer auch Abwechslung mit sich. Eine kühle Brise umweht mich als ich die D940 Richtung Norden befahre – wohl eine der schönsten Routen hier in der Region. Immer entlang der teils schroffen Küste, durch die beliebten Urlaubsorte Wimereux, Ambleteuse, Wissant und Escalles am Cap Gris Nez und Blanc Nez mit herrlichem Blick auf das Meer, saftige Wiesen und Felder und bei guter Sicht sogar auf die englische Küsten gegenüber.
 
Hinauf und hinab, durch Kurven, alte Dörfer und kleine Wälder führt diese Straße durch ein historisch bedeutsames Gebiet, war diese Region doch wichtig für das Befestigungssystem im Zweiten Weltkrieg – den Atlantikwall. Noch heute lassen sich in den Hügeln und Feldern zahlreiche Überreste von Betonbauwerken in allen Größen entdecken: Beobachtungskasematten, Luftabwehr, Panzerabwehr, Küstenbatterien. Sicher ein dunkles Kapitel in der europäischen Geschichte, heute aber wichtiges Mahnmal gegen den Krieg und für ein friedliches Zusammenleben.

 
Weiter zieht es mich Richtung Calais und ich bin begeistert von der wunderschönen Aussicht, die mir die Küstenstraße bietet - versteckte Buchten laden zum Verweilen ein, Seehunde strecken neugierig ihr Köpfe aus dem Wasser, das vom Wind aufgewühlte Meer trägt weiße Schaumkronen an den Strand und die kleinen und großen Fischerdörfer strahlen eine wunderbare Ruhe aus. Wer will kann hier nicht nur köstlich einkehren, sondern auch Typisches aus der Region kaufen, um das Urlaubsgefühl auch zu Hause noch etwas zu genießen.

 
Mich aber zieht es weiter, vorbei am Cap Blanc Nez Obelisque – einer kleinen Plattform mit einen Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg sowie einem Obelisken zu Ehren der britischen Dover Patrol – bis nach Calais. Ich möchte mir das „La Cité Dentelle Mode de Calais“, das Museum für Spitze und Mode anschauen, welches die jahrhundertealte Handwerkskunst der nordfranzösischen Spitze ehrt. Und auch wer vielleicht die Spitze an sich nicht kennt wird sich sicher an das stilvolle Hochzeitskleid von Herzogin Kate von England erinnern, welches mit der berühmten Calais-Caudry®-Spitze verziert war – ein modernes Märchen mit Tradition. 

 
Von der Herstellung der empfindlichen Spitze per Hand, über die industrielle Revolution und die damit verbundene Nutzung tonnenschwerer Webstühle bis hin zu historischer, wie auch moderner Verwendung in der Mode bietet dieses Museum so viel Interessantes, wie ich es kaum erwartet habe. Wunderschöne Exponate, eine Vorführung einer echten historischen Webmaschine und Ausstellungen verschiedener internationaler Mode begeistern mich und ich kann mich kaum sattsehen an so viel Schönheit.

 
Die Liebe zum Detail ist kaum in Worte zu fassen und vor allem die temporäre Ausstellung „Les Orientalistes de la Haute Couture“ raubt mir den Atem. Die Kombination aus klassischer französischer Haute Couture und den kreativen Einflüssen östlicher Kulturen beeindruckt mich nachhaltig spiegeln die ethnische Vielfalt auf ganz besondere Art und Wiese wieder. 


 
Egal ob Jung oder Alt, der durchdachte Aufbau der Ausstellung, die ausreichenden, aber nicht überladenen Informationen zu den einzelnen Exponaten und die verschiedenen eingesetzten Medien sorgen für einen wirklich lohnenswerten Ausflug, nicht nur für Modebegeisterte. Doch auch wenn ich gerne noch viel mehr Zeit hier verbringen würde, ich muss mich lossagen von dieser Schönheit und meine Heimreise antreten. 



Und so komme ich zum Ende meiner Reise nicht umhin festzustellen, dass die Cote d`Opale nicht nur von jeher Künstler inspiriert hat, sondern nun auch mich und mit mir viele andere Urlauber nachhaltig begeistert – ganz so, wie es mein Gesichtsausdruck am Strand verrrät. Die besondere Lebensart, das milde Klima, historische und kulinarische Highlights und die freundlichen Menschen hier machen es mir leicht, mich sofort wohl zu fühlen. Die Augen zu schließen, das salzige Meer zu riechen, die Möwen schreien zu hören und den Sand unter meinen Füßen zu spüren ist genau das „savoir-vivre“, welches ich gesucht habe. Und so viel steht fest, ich komme wieder – au revoir bientòt! 
 
Infos zu meinem Tag an der Cote d´Opale:
 
117 Rue des Nations, 62176 Camiers / Saint-Cécile 
Appartements für 2 bis 6 Personen nur 250m vom Sandstrand 
alle mit Küchenzeile, Wohnzimmer, Schlafzimmer(n), Bad und Balkon / Terrasse 
In der Anlage beheizter Pool und Kinderspielplatz 
 
135 Quai du Commerce, 62100 Calais
Museum zum Thema Spitze und Mode, sowie Industrielle Revolution in Nordfrankreich
Täglich (außer Di) geöffnet 10 Uhr bis 18 Uhr


Hier lest ihr Teil I und Teil II meines Reiseberichtes.

Unentgeltliche Pressereise in Kooperation mit Atout France, sowie den Tourismusbüros der Region Hauts-de-France und Boulogne sur Mer. Vielen Dank für die Einladung in diese wunderschöne Region!

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Was die Region Hauts-de-France im Norden Frankreichs so besonders macht – Teil II

Sonntag, Juli 17, 2022 Svenja 0 Comments

Als ich aufwache blinzelt die Sonne mir zwischen den schweren Vorhängen in meinem gemütlichen Schlafzimmer entgegen und will mich nach dem erlebnisreichen Tag gestern auch heute in den Tag locken. Die Nacht war ruhig und ich habe in meinem gemütlichen Bett tief und fest geschlafen, so dass ich mich nun kurz räkele und dann mit Schwung in den neuen Tag starte. Als ich durch meinen Flur schlendere begrüßt mich durch die große Fensterfront im Wohnzimmer schon die Sonne, zwei Spatzen sitzen auf meinem Balkon und die Boote im Hafen schaukeln sanft.

 
„Jetzt nur keine Hektik“ denke ich mir und bereite mir eine Tasse Kaffee zu, decke nebenbei meinen Balkontisch zum Frühstück und atme tief die salzige Meeresbrise ein. Nicht weit entfernt von meiner Unterkunft - dem Evancy Boulogne-sur_Mer La marina -finden sich einige kleine Supermärkte und eine Bäckerei und so habe ich mich schon gestern mit ein paar Köstlichkeiten für mein Frühstück eingedeckt. Ich brauche kein Buffet, keine Menschenschlangen zum Frühstück – nur diesen fantastischen Ausblick, ein frisches Croissant, Butter aus der Region und hausgemachte Marmelade, die ich gestern auf dem Bauernmarkt hier eingekauft habe. Herz, was willst du mehr?!
 

 
Während ich in der Morgensonne sitze blicke ich gen Altstadt, meinem heutigen Ziel. Der Belfried aus dem 12. Jahrhundert ragt weit über die Stadt und auch die Kuppel der Basilika Notre-Dame de l’Immaculée Conception de Boulogne lässt sich erahnen, auch wenn sie sich derzeit für Renovierungsarbeiten leider verhüllt zeigt. Dennoch bekomme ich schon jetzt einen Eindruck von der wunderschönen Architektur der Festungsstadt, die hoch oben auf einer Anhöhe gelegen und mit dicken Mauern umgeben ist. Hier finden sich urige Restaurants, kleine Boutiquen und ganz viel Geschichte, zudem Grünanlagen und Museen und nur wer die kleinen, verwinkelten Gassen wirklich erlebt, bekommt ein Gefühl für die große Geschichte der Stadt.
 

 
Ich mache mich also frisch, packe meine Tasche und mache mich zu Fuß auf den Weg in die Altstadt – bei sommerlichen Temperaturen eine Strecke, die ich bergauf lieber langsam schlendere und dabei das Leben von Boulogne betrachte, wie auch die wunderschöne Kunst an Hauswänden, Stromkästen & Co, die mich bis vor die Tore der Altstadt begleitet. Geschäfte öffnen ihre Pforten, in den Cafés sitzen die ersten Gäste und über allem liegt das Geschrei der Möwen, als ich die Grande Rue Richtung Monument à Mariette laufe. Denn der eigentlichen Festungsstadt vorgelagert ist mit dem „Le square Mariette“ eine kleine Anlage mit Nachbildungen ägyptischer Baukunst, welche zu Ehren des aus Boulogne stammenden Ägyptologen Auguste Mariette erbaut wurde. Schon hier kann ich mich kaum sattsehen an der kleinen Pyramide, dem beeindruckenden Obelisken und der wunderschönen Anlage selbst, die vor der Kulisse einer stattlichen Stadtmauer um so eindrucksvoller wirkt.

 
Durch eines der massiven Stadttore gelange ich nun in die Altstadt von Boulogne und entscheide, diesen Bereich zunächst „von oben“ zu erkunden, weswegen ich die Stufen der Stadtmauer erklimme und schließlich meine Runde auf ihr entlang spaziere. Von hier habe ich nicht nur unvergleichbare Blicke über die Stadt, bis hin zum Hafen und zu meinem Hotel, ich kann zur anderen Seite auch die vielen verwinkelten Gassen der Altstadt überblicken und komme nicht umhin mich zu fragen, wie das Leben vor vielen hundert Jahren hier wohl verlief. Das Kopfsteinpflaster sorgt bei den wenigen Autos hier für einen unverwechselbaren Sound, Spatzen haben zudem die alten Gemäuer für sich erobert und so klingt das alte Boulogne ganz anders,als die moderne Stadt. Die dicken Mauern strahlen selbst in der Sommerhitze eine angenehme Kühle aus und durch die kleinen Straßen weht ein Hauch von Geschichte. Bunte Blüten heben sich von dem Grau der Steine ab und geben dieser fast schon musealen Umgebung Leben, während alt ehrwürdige Gebäude wie die Basilika, oder das Château d’Aumont immer wieder an die Geschichte dieses Ortes erinnern. 

 
Schon von den Römern wegen der guten Lage des Hafens genutzt hat Boulogne nicht nur Könige, Kreuzzüge, Kaiser und Kriege überstanden, sondern dabei auch seinen ursprünglichen Charme behalten, der heute vor allem europäische Touristen tief beeindruckt. Zwischen den dicken Mauern stehend, den blauen Himmel über mir greife ich nach einem Stein der Stadtmauer, die alles hier umfasst – fest, kalt und grau hat sie doch so viel Leben in sich bewahrt und erzählt ganz leise ihre Geschichte. Und während am Hafen von Boulogne-sur-Mer das Leben pulsiert, ist es hier oben fast stehengeblieben.

 
Ich möchte noch weiter abtauchen in die Geschichte der Stadt und so steht als erstes die Basilika Notre-Dame de Boulogne auf meinem Plan, deren riesiges Innere kostenlos besichtigt werden kann. Freundlich werde ich hier auf englisch begrüßt und erhalte von dem engagierten Team vor Ort interessante Informationen zu dem Bau, der derzeit umfassend saniert wird. Vergleichsweise kahl wirkt er auf mich, mit wenig Schmuck oder Gemälden wie ich es es aus anderen Kirchen kenne und so wundert es mich doch, dass das fast schon glanzlose Innere nicht mit der prunkvollen Fassade mithalten kann. Doch ich erfahren, dass auch hier umfangreiche Sanierungen durchgeführt werden und die Basilika noch nicht in ihrem vollen Glanz erstrahlt.

 
Ganz anders sieht es in der unter der Basilika gelegenen Krypta aus, einer der größten Europas übrigens: auf 1.400 Quadratmetern können hier Kunstschätzen aus der 2000-jährigen Geschichte von Boulogne-sur-Mer bewundert werden. Ich steige also die Treppen hinab zur Krypta und mit einem kleinen Plan ausgestattet tauche ich dann ein in eine Welt unter der Welt. Nur sanft ausgeleuchtet ziehen sich hier Gänge durch das Erdreich, ausgestattet mit antiken Wandgemälden, Statuen und Flachreliefs der Vergangenheit. Immer wieder tun sich Hallen auf, Gewölbe, verwobene Wege in denen mich Goldarbeiten, Gemälde und Reliquien erwarten. Ruhig und kühl ist es hier unten, jedes einzelne Exponat, jeder einzelne Gang lassen mich ehrfürchtig werden ob unserer Geschichte.

 
Besonders die filigrane Goldarbeit vergangener Zeiten, die hier – besonders ausgeleuchtet und durch eine Vitrine geschützt – dargestellt wird beeindruckt mich, denn durch ihre Platzierung in einem nur schwach ausgeleuchteten Raum mit gewölbten Decken und schwerem Stein wirkt sie ätherisch schön, wie der strahlende Mond vor einem schwarzen Nachthimmel.

 
Als ich nach einer guten Stunde wieder in die Sonne trete, brauche ich einen Moment, um mich an ihre Wärme und Helligkeit zu gewöhnen und mich überirdisch wieder zurecht zu finden. Ich blinzele in den Himmel und mein Blick fällt auf eine der kleinen Bars, die sich hier in der Altstadt angesiedelt haben. Ein kleiner Raum mit Theke, kaum genug für seine 5 Tische, wirkt auf den ersten Blick zwar unscheinbar, seine unschlagbar gute Lage direkt an der Basilika und die einladende Terrasse laden mich aber doch auf ein kühles Getränk mit wunderbarem Blick auf meine Umgebung ein. Ich habe Zeit, lasse mich treiben, beobachte die Menschen die durch die Straßen ziehen und plane meinen nächsten Punkt für heute – das Château d’Aumont. 

 
Diese ehemalige Wehrburg mit Wassergraben aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts beherbergt heute ein abwechslungsreiches Kunst- und Archäologiemuseum und steht damit ganz oben auf meiner Wunschliste für Boulogne, zumal alleine auch schon die Architektur des Château an sich wirklich atemberaubend anmutet.
Auf drei Etagen werden hier unter anderem wunderschöne ägyptische Exponate gezeigt, wie beispielsweise Wandgemälde, oder Sarkophage und Mumien – wer mich kennt weiß, dass gerade dieses Thema mich schon immer fasziniert hat. Aber auch die einzigartige griechische Keramik die hier ausgestellt wird, die Sammlung von Inuit-Kunst, die zu den größten der Welt gehört oder die Abteilung für Bildende Kunst und Kunstgewerbe mit Gemälden und Skulpturen beeindrucken mich nachhaltig. 

 
Es gibt viel zu erleben und doch habe ich das Gefühl, dass die Ausstellung nicht zu überfluten versucht und viel Raum lässt, das Gesehene zu verarbeiten. Die Aufteilung der Themenbereiche, die Anordnung in diesem historischen Gemäuer und die ausreichende, nicht aber überladene Information an jedem Objekt bringen die Ausstellung Besuchern jeder Art näher, ohne dabei belehrend zu wirken. Sie macht Freude an Geschichte und bietet so viele „Wow“ Momente, dass ich kaum weiß, wohin ich meinen Blick als nächstes wenden soll.
Als mich mein Weg dann noch in die unterirdischen Gänge zu den Überresten der Befestigungsanlage und der Ausstellung römischer Altertümer führt bin ich gänzlich hin und weg, denn so viel Feinsinn für Kunst und Kultur hätte ich hier wahrlich nicht erwartet. Was für eine beeindruckende Sammlung und damit absolut einen Besuch wert!

 
Ich kann mich kaum trennen von diesem beeindruckenden Ort und doch zieht es mich weiter, denn Geschichte lässt sich hier in der Altstadt wirklich an jeder Ecke erleben. Ich besuche noch das Palais Imperial aus dem 18 Jahrhundert, den alles überragenden Belfried aus dem 12 Jahrhundert und mache eine Pause im kleinen, schattigen Garten der Basilika bevor ich mich schließlich wieder auf den Weg Richtung Neustadt mache.


 
Hier gibt es zwar alle Geschäfte, die der Urlauber vielleicht brauchen könnte, mich spricht aber nichts wirklich an. Was ich brauche, dass sind keine Schuhe, keine Haute Couture oder Schmuck, ich will französische Lebensart shoppen, Produkte aus der Region und Alltägliches. Manch einer mag jetzt den Kopf schütteln, aber Lebensmittelmärkte in anderen Ländern sind für mich ein Ausdruck realen Lebens, unverschnörkelt, echt und oftmals auch ganz regional. Und so mache ich mich nach Rückkehr ins Evancy La Marina mit dem Auto auf den kurzen Weg zum riesigen E.Leclerc im Südosten der Stadt. Mein Herz schlägt höher als ich die vielen regionalen Produkte sehe, französische Klassiker und Lieblinge, die ich in Deutschland nur schwer, oder sehr teuer bekomme. Auch das ist für mich Urlaub, hier kann ich ein bisschen mehr eintauchen in das echte Leben der Region und die nordfranzösische Kultur wirklich erfassen. Mit einer vollen Tasche voller neuer und alter Lieblingsprodukte mache ich mich also auf den Heimweg, denn langsam weht eine kühle Brise vom Meer hinein, die Sonne verliert allmählich ihre Kraft und der Abend zieht auf. 
 
 
Ich habe Hunger und möchte heute den Gourmetklassiker der Region überhaupt genießen – frische Muscheln, auch bekannt als Moules Frites. Eine echte Kindheitserinnerung, denn schon mein Vater war bei unseren frühen Familienurlauben absoluter Fan der Meeresfrüchte.
Nachdem ich also meine Einkäufe verstaut habe mache ich mich nochmals entlang des Yachthafens auf dem Weg in das nahegelegene „O Kom Paraz“, welches mich schon am Vorabend so unglaublich gut bewirtet hatte. Ich brauche kein Chi Chi, nur ehrliche, qualitativ hervorragende Küche und einen guten Service, dann bin ich glücklich. 
 
 
Und was wird das für ein Abend - ich werde begrüßt, wie von alten Freunden, genieße den Blick auf den zentralen Place Dalton von meinem Tisch aus und genieße die besten Moules Frites seit langem. Das ist wirklich Lebensfreude, französisches savoir-vivre wie wir Deutschen es uns vorstellen und ich könnte mir in diesem Moment keinen besseren Platz vorstellen, um meinen Tag ausklingen zu lassen!

 
Infos zu meinem Tag in Boulogne-sur-Mer:
Unterkunft: Evancy Boulogne sur Mer - La Marina
Quai Chanzy, 62200 Boulogne-sur-Mer 
Appartements für 2 bis 6 Personen direkt am Yachthaften 
alle mit Küchenzeile, Wohnzimmer, Schlafzimmer(n), Bad und Balkon / Terrasse 
 
Rue de Lille 62200 Boulogne-sur-Mer
Mittelalterliche Kathedrale mit einer der größten Krypten Frankreichs
Öffnungszeiten im Sommer 9:30 Uhr bis 18 Uhr
 
1 Rue de Bernet, 62200 Boulogne-sur-Mer
Die Wasserburg beheimatet das Museum von Boulogne mit Kunst und Archäologie
Öffnungszeiten im Sommer 9:30 Uhr bis 18 Uhr


Unentgeltliche Pressereise in Kooperation mit Atout France, sowie den Tourismusbüros der Region Hauts-de-France und Boulogne-sur-Mer. Vielen Dank für die Einladung in diese wunderschöne Region!

 

 

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Was die Region Hauts-de-France im Norden Frankreichs so besonders macht – Teil I

Sonntag, Juli 10, 2022 Svenja 0 Comments

(Werbung/Pressereise) Möwengeschrei tönt über den Hafen, die kleinen Bote wiegen sich sanft zum Tanz der Wellen und mit einer sanften Brise trägt der Wind den salzigen Geschmack des Meeres hinüber. Die Sonne strahlt von einem mit kleinen Wolken verzierten Himmel, wärmt die Haut und wirkt dank des kühlenden Windhauchs nicht zu drückend. Ich lasse den Blick von meinem Balkon schweifen, sehe auf das glitzernde Wasser und höre dem Sound der lebhaften Stadt zu, die unter mir liegt.
 
 
Boulogne-sur-Mer, diese liebevolle Hafenstadt an der Cote d´Opale empfängt mich mit offenen Armen, viel Geschichte und Kultur, einem scheinbar endlosen Strand und dem charmanten Alltag einer von Fischerei geprägten Region. Vor allem belgische, niederländische und britische Touristen genießen hier ihre Auszeit, obwohl diese wunderschöne Landschaft verkehrsgünstig gelegen in der Region Hauts-de-France am nordöstlichsten Zipfel Frankreichs nur rund 450km von NRW entfernt ist. Vom Massentourismus verschont schlägt hier das maritime Herz Frankreichs, eine jahrtausendealte Geschichte fließt durch die Gassen von Boulogne und das Seeklima mit milden Wintern lädt das ganze Jahr zur Erholung ein.
 
 
Wonach schmeckt der Sommer? Wie klingt Urlaub? Wonach riecht Erholung? Hier auf meinem Balkon im Evancy Boulogne-sur-Mer La Marina kann ich all diese Fragen ganz einfach beantworten mit dem, was vor mir liegt, worauf ich blicke – salzige Seeluft, eine pulsierende Stadt, glitzerndes Wasser und ganz viel Lebensfreude. Und glaubt mir, mein Blick ist wirklich überwältigend schön – habe ich doch von meinem Eck-Balkon einen unverbauten Blick zum Meer und auf den Hafen. Viel mehr noch, ich kann mit Europas größtem Aquarium Nausicaa, der Basilika Notre-Dame de Boulogne und dem Belfried auch gleich die Hauptattraktionen von Boulogne um mich herum erkennen. Sie begrüßen mich morgens mit den ersten Sonnenstrahlen und laden mich ein, die Stadt für mich zu entdecken.
 
 
Ich schlendere vom Balkon meiner Suite zurück in meine kleine Küche, bereite mir eine Tasse Kaffee zu und lasse mich damit genüsslich in das weiche Kissen meiner Couch fallen. Auch von hier habe ich den perfekten Blick über die Stadt und kann mein Wochenende voll savoir-vivre planen. Wie gut, dass ich mir einen Tag mehr hier gegönnt habe, denn ich will die Stadt mit Haut und Haar erleben, will eintauchen in ihren Alltag, will alle Facetten kennenlernen und mich vom sanften Wind treiben lassen. Mit dem Evancy La Marina habe ich dafür die perfekte Basis für mich gefunden, denn hier habe ich nicht nur genug Platz, sondern auch die nötige Ruhe, um mich nach eindrucksvollen Tagen zu entspannen.
 

 
Ich mag die Freiheit, die eine Ferienwohnung mir gibt und weiß zugleich den Service zu schätzen, den ich hier geboten bekomme – die 24 Std. ansprechbare Rezeption, die mir nicht nur wichtige Informationen, sondern auch ein Gefühl von Sicherheit liefert. Die Tiefgarage, die mein Auto vor der Sonne und den Möwen schützt und die gut durchdachte Ausstattung, die mich auch fernab von zuhause gleich willkommen heißt. Es fühlt sich an wie eine „Ferienwohnung plus“, wie das kleine bisschen Mehr, das meinen Urlaub noch entspannter macht. Aber ich schweife ab.....
 

 
Nachdem ich meinen Kaffee geleert habe schnappe ich mir meine Tasche und mache mich zu Fuß auf den Weg am Fischmarkt vorbei zum Meer. Begleitet werde ich von neugierigen Möwen, die über meinem Kopf ihre Bahnen ziehen und aus dem Hafenbecken blinzelt mir ein Seehund zu, der nahe dem Fischmarkt wohl auf einen Leckerbissen hofft. Hier wird der Fang des Tages feilgeboten, so frisch, dass ich mich kaum sattsehen kann an dem reichen Angebot. Wie könnte ich in so eine bekannte Fischerei-Region fahren, ohne ihre Leckereien zu genießen?! Später werde ich dafür noch Zeit finden, jetzt erst mal will ich meinen Wissenshunger stillen.
 
 
Nicht weit entfernt erkenne ich schon den weißen Umriss des Nausicaá - Centre National de la Mer, dem größten öffentlich zugänglichen Aquarium in Europa. Auf über 5000qm kann ich hier im
wahrsten Sinne in die Tiefen des Meeres abtauchen und diese faszinierende Unterwasserwelt für mich ganz neu entdecken. Verschiedene Themenwelten führen dem Besucher vor Augen, welche schützenswerte Vielfalt hier direkt vor unseren Augen lebt und was wir durch zunehmende Umweltverschmutzung zu verlieren riskieren.
 

 
Dabei hebt das Aquarium aber nicht belehrend den Finger, sondern versucht eher durch die Faszination für das Schöne zu begeistern. Als ich den gut 18 Meter langen Unterwasser-Tunnel durchquere, Haie neben mir, ein Schwarm silbrig glänzender kleiner Fische über mir, fühle ich mich tief bewegt von der stillen Schönheit dieser Welt. Hier fühle ich mich nicht als Beobachter, sondern als Teil dieser Vielfalt und genießen den Blick in die Tiefe. Doch mir wird noch später der Atem stocken, als ich die mit 20 Metern Länge und 5 Metern Höhe größte Sichtscheibe in Europa erblicke. Ich lasse mich also auf eine der Bänke fallen und starre minutenlang in das Wasser, halte den Atem an, als der riesige Manta majestätisch an mir vorbei zieht und fühle meine Nackenhaare beim Anblick der Haie. All das bleibt sonst unseren Blicken verborgen, tief unter der Wasseroberfläche.
 

 
Und trotz des Trubels um mich herum, den vor Freude quietschenden Kindern und dem Stimmengewirr aus Besuchern kommt in mir eine besondere Ruhe auf – Wasser hat mich schon immer begeistert und dieses Ökosystem hier so nah beobachten zu können, macht mich glücklich. Insgesamt einen halben Tag verbringe ich hier, lache über das Watscheln der Pinguine, suche die im Laub versteckten Leguane, streichle im Touch-Pool kleine Rochen, sehe den Robben beim Spielen zu, freue mich über bunte Fische, leuchtende Quallen, ruhende Krokodile und entspannte Riesenschildkröten. Nach einem kühlen Getränk und einem kleinen Snack in einem der Restaurants kann ich mich endlich von diesem wunderschönen Aquarium lossagen und hole meine Strandtasche aus einem der bereitstehenden Miet-Spinde.

 
Ich trete hinaus in die Sonne, atme tief die Seeluft ein und schlendere wenige Meter an der Uferpromenade entlang zum Strand. So weit das Auge reicht sehe ich nur feinen, hellen Sand und kleine, weiß-blaue Strandbuden. Mit den Gezeiten steht das Meer mal näher, mal weiter entfernt am Strand und selbst bei Flut bietet der weite Strand noch genug Platz für alle, um sich bei Meeresrauschen und herrlichstem Sonnenschein zu entspannen.
 
 
Das Meer hat jetzt im Juni schon eine angenehme Temperatur, leicht kühl und dennoch nicht kalt, die perfekte Erfrischung an warmen Sommertagen. Kleine Muscheln säumen den Strand, der flach ins Wasser abfällt und damit selbst für Kleinkinder ein Paradies ist. Sauber ist er und feinsandig, ich spüre wie er sich unter meinen nackten Füßen bewegt als ich Richtung Meer laufe und den perfekten Platz für mich suche.
 
 
Ich breite also trotz stetig leichtem Wind meine Decke aus und lasse mich auf sie plumpsen, schaue mich um und sehe lauter glückliche Gesichter. Sonne, Sand und Meer machen gute Laune, die seichte Brise kühlt und die gute Infrastruktur an der nahegelegenen Promenade bietet alles, was man braucht – Souvenirs, Snacks und Toiletten.
 
Zugegeben, die Meeresbrise und der feine Sand sorgen schnell dafür, dass ich mich gut paniert fühle, aber Strand ohne Sand zwischen den Zehen oder im Bauchnabel ist vielleicht auch nicht wirklich Strand. Ich genieße die warme Sommersonne auf meiner Haut, höre das Rauschen der Wellen und kühle mich in ihnen ab, während kleine Fische neugierig um die Badegäste herum schwimmen. Sandbänke im Wasser ziehen sich weit ins Meer hinein, so dass der Boden lange flach und fest unter meinen Füßen bleibt. Möwen ziehen über mir ihre Kreise und ganz in der Ferne sehe ich große Containerschiffe an der Küste entlang fahren.
 
 
All zu lange will ich aber nicht verweilen, denn der Strand bietet keinen natürlichen Schatten und in Ermangelung eines Sonnenschirms ist meine helle Haut der Sonne schonungslos ausgesetzt. Aber ein wenig natürliches Vitamin D muss schon sein und so genieße ich meinen Tag am Meer in vollen Zügen und sammle am Strand noch ein paar Muscheln als Erinnerung. Ach, was so ein paar Stunden am Meer doch für eine tiefe Erholung bei mir auslösen, ich bin erst einen Tag hier und fühle mich direkt wohl!
 
Am Nachmittag packe ich mein Strandtuch und spaziere in ca 15 Minuten zurück zu meinem Hotel, dem Evancy La Marina. In der großen, ebenerdigen Dusche spüle ich mir den Sand und die Sonnencreme von der Haut und gönne mir anschließend eine kühle Orangina auf meinem Balkon, während ich den kleinen Yachthafen beobachte. Der Besuch im Aquarium und mein anschließender Strandtag waren die perfekte Kombination für meinen ersten Tag in Boulogne-sur-Mer und ich fühle mich schneller im Urlaub angekommen, als das sonst der Fall ist. Diese Stadt ist nicht vom Tourismus überrannt, sie wirkt ehrlich, real und deswegen auf besondere Weise charmant, sie muss sich nicht beweisen, nicht angeben und bietet doch so viel, dass ich fast Angst habe nicht alles bei meinem kurzen Aufenthalt sehen zu können. Sie ist wie ein guter Freund, unaufgeregt, mit Ecken und Kannten und doch herzlich, warm, interessant und irgendwie auch verführerisch. Ich will noch mehr erleben!
 
 
Ich werfe mich also in meine Jeans und gehe Richtung Zentrum, immer mit der Altstadt auf einer Anhöhe im Blick. Ich habe Lust auf französische Küche und so stoppe ich bei einem auf den ersten Blick unscheinbaren Restaurant mit kleiner Aussenterasse, in der sich aber viele Franzosen treffen und dessen ausgehängte Karte überschaubar scheint – dem „O Kom Paraz“. Ein echter Geheimtipp, denn hier findet ihr nicht nur echte, hausgemachte französische Küche, sondern auch ein überaus freundliches Team, das meine sicher stümperhaften Versuche auf französische zu bestellen charmant übersieht und mit einem Mix aus englisch, französisch und viel Herzblut für einen tollen Abend sorgt. Ich genieße – ganz klassisch – Schnecken in Kräuterbutter und danach einen himmlisch würzigen gebackenen Camembert, verfeinert mit einem milden Honig aus der Region und serviert mit frischem Baguette, welcher mich im wahrsten Sinne dahin schmelzen lässt.
 
Ich würde gerne länger hier sitzen und die Menschen beobachten, aber mit der aufziehenden Nacht spüre ich auch wie Müdigkeit sich in mir breit macht – es war ein erlebnisreicher Tag und so heißt es jetzt für mich Gute Nacht, Bonne nuit ! Morgen geht meine Entdeckungsreise weiter...... 
 
Infos zu meinem Tag in Boulogne-sur-Mer:
Unterkunft: Evancy Boulogne sur Mer - La Marina 
Quai Chanzy, 62200 Boulogne-sur-Mer 
Appartements für 2 bis 6 Personen direkt am Yachthaften 
alle mit Küchenzeile, Wohnzimmer, Schlafzimmer(n), Bad und Balkon / Terrasse 
 
Freizeit: Nausicaá - Centre national de la Mer
Bd Sainte-Beuve, 62200 Boulogne-sur-Mer
Größtes öffentliches Aquarium Europas mit 1600 Tierarten
18m Unterwasser-Tunnel und 20x5m Aquariums-Fenster
Täglich geöffnet 9:30 Uhr bis 18:30 Uhr
 
 
 
Unentgeltliche Pressereise in Kooperation mit Atout France, sowie den Tourismusbüros der Region Hauts-de-France und Boulogne-sur-Mer. Vielen Dank für die Einladung in diese wunderschöne Region!

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