Trotz Job: 7 Tipps, um viel zu reisen!

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Ich verreise gerne, und wenn man es so sehen will, auch recht viel. Wobei das „viel“ ja immer relativ ist und es euch vermutlich mehr vorkommt, als es letztendlich ist. Jedenfalls tritt doch immer wieder die Frage auf, ob ich denn einen Angestelltenjob habe. Wenn ich dann antworte, dass ich einen normalen Vollzeitjob ausübe, machen manche ungläubige Augen und stellen im gleichen Atemzug die Frage, wie ich Job und Reisen unter einen Hut bekommen. Deshalb möchte ich euch heute ein paar Tipps geben, wie ihr euren (Vollzeit)-Job und Urlaube miteinander vereinbaren könnt.

Fenstertage / Brückentage nutzen

Nehmt euch am besten gleich zu Jahresbeginn euren Kalender zur Hand und guckt mal, wie die Feiertage fallen. Oft ergeben sich da wirklich gute Kombinationen und ihr könnt ein paar verlängerte Wochenenden rausholen oder generell eine Urlaubswoche rund um einen Feiertag legen. Eine gute Brückentage-Übersicht für 2017 bietet da zum Beispiel momondo an. Dort seht ihr (sogar für die unterschiedlichen Bundesländer aufgegliedert) wie viele Urlaubstage ihr dieses Jahr rausholen könnt. Auch ich habe mir schon ein paar Reisen rund um die Feiertage gelegt und freue mich so zumindest ein paar meiner kostbaren Urlaubstage gespart zu haben. Wichtig ist nur, dass ihr die Urlaubstage gegebenenfalls mit euren Kollegen absprecht, da es ziemlich fies wäre, wenn sich einer alle Brückentage freinimmt und die anderen dann blöd durch die Finger gucken.

Arbeit reduzieren

Dass man nicht mehr Vollzeit arbeitet, dürfte momentan im Trend liegen. Ich zumindest bin in meinem Freundeskreis die Einzige, die noch einen Vollzeitjob hat, denn alle anderen arbeiten zwischen 25-30 Wochenstunden. Dank höherer Steuerklasse & Co. macht eine Stundenreduzierung das Kraut meiner Meinung nach nicht wirklich fett. Meine Kollegin, die nur vier Tage die Woche arbeitet, hat bloß 120 Euro weniger im Monat. Ihr seht: Meist zahlt es sich finanziell gesehen nicht wirklich aus Vollzeit zu arbeiten. Solltet ihr also auf diese 100-200 Euro, die ihr dank Vollzeitjob monatlich mehr habt, nicht angewiesen sein und eure Stelle auch mit weniger Stunden funktioniert, dann zieht diese Option mal in Betracht! Auch kann man mit einem guten Chef und noch besseren Argumenten vielleicht ein paar Urlaubstage mehr aushandeln, oder auch mal unbezahlten Urlaub nehmen. In manchen Jobs kann man sicher auch mal die Schicht mit Kollegen tauschen, um so etwas mehr freie Tage am Stück rauszuholen.

Von Unterwegs aus arbeiten

Sicher nicht für jeden Job geeignet, aber dank des Internets kann man heutzutage auch schon viel von unterwegs aus machen. Mit einem kulanten Chef könnte man sich für die Zeit der Reise ein alternatives Arbeitsmodell überlegen. Ein paar Stunden am Tag am Laptop kann man sicher verschmerzen und so auch Wartezeiten am Flughafen, längere Zugfahrten & Co. sinnvoll nutzen.

Zeitausgleich & Überstunden abbauen

Eines meiner „Geheimnisse“, wieso ich so oft unterwegs sein kann: Überstunden! Ich bekomme Überstunden zwar nicht ausbezahlt, jedoch kann ich mir Zeitausgleich nehmen. Da ich mir meine Zeit auch relativ gut und frei einteilen kann, kommt es nicht selten vor, dass ich an Tagen wo ich privat nichts geplant habe, recht lange im Büro sitze und – soweit es möglich ist – schon vorarbeite. Das verschafft mir zwei Vorteile: Zum einen ist die Arbeit dann schon getan und zum anderen häufen sich Plusstunden an, welche ich dann bei Bedarf abbaue. Wenn ihr also einen Job habt, in dem ihr vorarbeiten könnt, dann ist dies absolut zu empfehlen, da ich mir alleine im letzten Jahr durch Überstunden fast 15 Urlaubstage mehr gesichert habe!

Von der Arbeit in den Urlaub und zurück

Etwas was ich auch sehr gerne mache, zugegebenermaßen aber doch recht mühsam ist: Direkt von der Arbeit in den Urlaub und nach dem Urlaub auch sofort wieder dorthin zurück. Viele planen ja fürs Kofferpacken davor und fürs Kofferentpacken danach gerne mal einen zusätzlichen Urlaubstag ein, was zwar sehr entspannend – für mich aber auch unnötig – ist. In 99 % der Fälle habe ich weder vor noch nach einer Reise einen „Erholungstag“. Der Koffer wird somit meist schon am Wochenende davor gepackt und auch das Auspacken findet nicht gleich nach meiner Ankunft statt. Oft habe ich bei einer Landung um Mitternacht geflucht am nächsten Morgen wieder arbeiten gehen zu müssen, aber man spart dadurch wertvolle Urlaubstage! Was ich ebenfalls schon ein paar Mal gemacht habe: Direkt vom Büro weiter zum Flughafen. Wenn ihr also freitags einen kurzen Arbeitstag habt, dann könnt ihr noch relativ entspannt direkt vom Büro mit einer späteren Maschine ab in den Wochenendtrip fliegen. Am Montag dann mit der ersten Maschine wieder zurück und ab ins Büro! Wie gesagt, ich habe das auch schon zwei bis drei Mal gemacht und man erspart sich einen Urlaubstag. Mühsam ist es allerdings schon, weswegen man sich vorher gut überlegen sollte, ob es einem das wert ist!

Wochenendtrips & Tagesausflüge

Statt längerer Urlaube zu planen, könnte man sich auch auf Kurztrips fokussieren. Ein verlängertes Wochenende in einer europäischen Stadt, oder gar nur ein Tagesausflug in der Nähe können manchmal ebenso spannend sein. Ich bin generell ein großer Kurztrip-Fan, da mir nach wenigen Tagen Sightseeing die fremde Stadt meist schon zum Hals raushängt und ich nach spätestens einer Woche gerne wieder zu Hause bin. So kommt es bei mir also vor, dass ich zwar zwei bis drei Mal im Monat unterwegs bin, jedoch nur für wenige Tage. Wenn man also mal wirklich gar keinen Urlaub mehr hat (oder sich nehmen will), finde ich auch Tagesausflüge wirklich schön! Man glaubt oft gar nicht, welche schönen Städte und Plätze man quasi vor der Haustüre hat. Gerade von Wien ist man in wenigen Stunden in Budapest, Prag, Bratislava oder München. Von Kärnten aus ist man rasch in Venedig und von Vorarlberg schnell in der Schweiz. Es müssen allerdings nicht immer nur größere und bekanntere Städte sein, sondern es gibt auch zig kleine, aber feine Ausflugsziele in der Umgebung.

Job suchen, wo man viel rumkommt

Der letzte Tipp für Leute, die gerne reisen, aber trotzdem eine Festanstellung wünschen: Sucht euch einen Job, in dem ihr viel rumkommt. Michelle, die ich hier mal interviewt habe, arbeitet zum Beispiel auf einem Kreuzfahrtschiff und verbindet so ihr Reisevergnügen mit der Arbeit. Andere Möglichkeiten sind unter anderem aber auch (Reise)-Fotograf, Reporter, Pilot oder Flugbegleiter, Reiseleiterin, Animateurin, Hoteltester, Angestellte in einem Reisebüro, Deutschlehrer im Ausland, Housesitter, Au-Pair, Entwicklungshelfer oder eben Reiseblogger *zwinker*.

Ich weiß, dass sicher nicht alle Tipps auf jeden Job anzuwenden sind! Jedoch hoffe ich, dass ich euch ein wenig Input geben konnte, wie ihr aus euren Urlaubstagen das Bestmögliche für eure Reisepläne rausholen könnt.

8 Antworten

  1. Das sind wirklich klasse Tipps 🙂 ich bewundere die Leute wie dich, die arbeiten und so viel reisen, aber wie so oft ist es nur eine Sache von Prioritäten und guter Planung 🙂

  2. Gute Tipps für Angestellte (auch wenn es bei mir als Selbstständige komplett anders aussieht). Aber bei einem muss ich Dir widerprechen: Arbeiten im Urlaub geht gar nicht! Arbeit oder Erholung – da sollte man meines Erachtens klar trennen!

  3. Ja da stimme ich dir im Prinzip zu. 🙂 Allerdings wenn man z.B. eine größere Reise (damit mein ich jetzt nicht 1-2 Wochen Urlaub), sondern wirklich über mehrere Wochen unterwegs ist, dann finde ich schon, dass man da ein bisschen von unterwegs aus arbeiten kann.

  4. Ich bin auch in Vollzeit angestellt und darf leider nur 6 Tage im Jahr Überstunden abbauen. Eine ganz tolle neue Regelung. Mich würde es total motivieren, wenn ich mehr gleiten dürfte.
    Sabines Meinung zum Arbeiten im Urlaub teile ich. Ist vom Gesetz her sowieso geregelt. Arbeiten im Urlaub geht einfach nicht. Viele Leute denken ja auch, daß sie irgendwie erreichbar sein müssen für den Arbeitgeber. Lasst Euch da nicht ausnutzen.

  5. Hi Carmen
    Danke für deine tollen Tipps. Auch ich und meine Frau sind Vollzeit angestellt. Da wir nicht beide im gleichen geschäft Arbeiten müssen Urlaube im voraus abgeglichen werden. Dazu kommen noch unsere 2 Kids in der Schule die auf ihre Schulferein Angewisen sind. Und in der Schweiz hat eine Arbeitswoch idR. 40 Stunden. du siehst also, ohne Familie ist eine Kurzfristige Planung eindeutig einfacher.
    Wir sind aber gerade in einer Phase der Planung für mehr Urlaub – ganz nach deine Tipp "Arbeit Reduzieren". Dene wir kriegen das geregelt. Aber dein Artikel hat mir wieder einmal klar gemacht, dass wir eindeutig viel zu viel Arbeiten und viel zu wenig Auszeiten nehemen. Vielen Dank für den Schubs, Urs

  6. super Tipps, ich versuche auch am Wochenende so oft wie möglich Kurztrips zu machen, oft reicht es schon wenn man kurz mal rauskommt um sich ein bisschen zu entspannen
    lg

  7. Schöne Tipps! 🙂 Ich glaube, letztes Jahr war ich auch nie länger als sechs Wochen am Stück zuhause. Ich war irgendwie dauernd unterwegs. Irgendwie geht das schon, wenn man nur möchte. 🙂

    Schöner Blog übrigens! Folge direkt mal via Bloglovin und Instagram.

    Liebe Grüße!
    Petra von http://www.anothercopycat.com

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